
Grundlagen – Richtig Bewerben
Das Bewerben ist ein komplexer Prozess, aber warum ist das so? Bevor ich dieser Frage nachgehe, möchte ich erstmal die verschiedenen Bewerber-Typen näher beleuchten.
Welcher Bewerber-Typ bist du ?
Typ 1 – Die Glücklichen:

Es gibt diese Menschen, die beenden ihre Schule, machen Abitur oder die mittlere Reife, bewerben sich um einen Ausbildungsplatz und haben dabei äußerst positive Resonanz: Können sich quasi den Ausbildungsplatz aussuchen, den Sie starten möchten. Diese Gruppe Menschen machen somit positive Erfahrungen mit dem Thema und entwickeln i.d.R. auch keine Altlasten in Form von Hemmungen oder Ängsten. Der berufliche Werdegang dieses Typen entwickelt sich oft so, dass die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wird und das Ausbildungsunternehmen den Gesellen fest übernimmt. Das bedeutet jedoch auch, falls Sie nicht gerade in der Personalabteilung arbeiten, das Sie über viele Jahre hinweg überhaupt nichts mit Bewerbungen und allem was dazu gehört, zu tun haben werden.
Typ 2 – Der Kämpfer:
Ebenso kann es passieren, dass Sie nach dem Schulabgang noch gar nicht genau wissen, was Sie beruflich machen möchten. Eventuell entwickeln Sie kurzfristig ein grobes Ziel. Sie denken sich, eine kaufmännische Berufsausbildung bildet eine solide Basis und beginnen sich in alle möglichen Richtungen wild umher zu bewerben. Die Resonanz hier fällt i.d.R deutlich negativer als bei dem vorherigen Typen aus. D.H. auf viele Bewerbungen kommen viele Absagen zurück oder die Unternehmen melden sich erst gar nicht bei Ihnen. Sie sind schon richtig froh, wenn Sie überhaupt ab und zu mal zu einem Gespräch eingeladen werden. Sie haben keine Auswahl wie Typ 1, sondern müssen nehmen was Sie bekommen. Hier liegt der Unterschied auf der Hand. Typ 2 hat bereits früh erste negative Erfahrungen mit dem Thema „bewerben“ gemacht. Somit hat er zwar mehr Übung als Typ 1, hat eventuell jedoch die falsche Vorgehensweise gewählt. Ebenso besteht das Risiko bereits im frühen Stadium der beruflichen Entwicklung, negative Assoziationen mit Bewerbungsprozessen abzuspeichern. Dies kann sich später in Form von Ängsten und Hemmungen wiederspiegeln.
Typ 3 – Der Schüchterne:

Typ 3 ist sehr leistungsstark, wenn es um Zensuren geht. Er besteht die Schule mit Bravour und hat genaue Vorstellungen wie es im Anschluss weiter gehen soll. Im Lebenslauf hat er etwas vorzuweisen, aber dennoch lässt ihn seine extrovertierte Art im Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt alt aussehen. Kommunikationsfähigkeit, soziale Kompetenz und Sympathie sind ebenso wesentliche Erfolgsfaktoren bei der Suche nach dem passenden Arbeitsplatz. (Tipps: Den passenden AP finden.) Die Probleme des Schüchternen bestehen i.d.R. eher darin sich positiv mitzuteilen. Die Tendenz geht, trotz guter Leistungen die erbracht wurden, in Richtung Hemmungen in der Selbstdarstellung.
Typ 4 – Der Überflieger:

Typ 4 beschreibt einen sehr zielstrebigen und erfolgreichen Menschen. Er trägt die Stärken sämtlicher Typen auf hohem Level in sich. Hervorragende kommunikative Fähigkeiten zeichnen ihn aus. Sein Werdegang ist bis oben hin gefüllt mit Erfolgen. Eine positive Ausstrahlung kombiniert mit einer überdurchschnittlich sympathischen Art wurden ihm in die Wiege gelegt. Die Gefahr des Überfliegers besteht im wesentlichen nur darin, das sein Leben von ständiger Unzufriedenheit geprägt ist. Er ist Perfektionist und nie richtig selbst zufrieden mit seinen Ergebnisse. (Tipp: 80%-Regel lernen) Ebenso vorstellbar: Er löst beim Gesprächspartner Angstgefühle aus in Richtung: Den nehme ich nicht, der möchte mir meine eigene Position (den Chefsessel) wegnehmen.
Typ 5 – Der Allrounder:
Last but not least Typ 5: Der Allrounder verfügt in allen Bereichen über durchschnittliche bis gute Fähigkeiten. Er ist sehr anpassungsfähig. Ihm stehen viele Türen offen. Ihm fällt es schwer sich festzulegen oder spontan Entscheidungen zu treffen. Der Allrounder ist sozialkompetent und ein harmonisches Umfeld ist ihm äußerst wichtig. Ebenso sein Bedürfnis möglichst abwechslungsreichen Tätigkeiten nachzugehen. Eigentlich repräsentiert er „Eierlegende Wollmilchsau“, tut sich jedoch schwer damit, eine Firma zu finden, die ihn dafür die entsprechende Wertschätzung zukommen lässt. Große Unternehmen, die ihre Angestellten gut bezahlen, suchen oft nur noch spezialisierte Spezialisten, welche ein ganz bestimmtes Zahnrad in der großen Maschine einnehmen sollen, ohne dabei groß über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Der Allrounder jedoch möchte sich einbringen, Dinge weiterentwickeln und bestehende Prozesse optimieren.
Hast du dich wiedergefunden?
Jetzt kannst du ja einmal kurz überlegen, ob du dich selbst bei einem dieser 5 Typen wieder findest. Vielleicht bist auch du eine Kombination verschiedener Typen. Jeder Mensch ist individuell. Die Hauptfrage lautet jedoch: wo liegen meine persönlichen Gründe, welche mir das bewerben so komplex macht?
Wenn du das für dich heraus gefunden hast bist du bereits einen großen Schritt weiter gekommen. Hier gibt es jetzt zahlreiche Tipps und Tricks sowie unterschiedliche Herangehensweisen wie du mit der individuellen Situation besser zurecht kommst.
Als nächstes geht es um jene Gründe, welche einem unter Umständen “wie Steine im Weg” vorkommen können.

Gründe für die Komplexität des Bewerbens:
- Mangelndes Selbstbewusstsein
- Fehlende Routine (Übung macht den Meister)
- Die eigenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken nicht kennen
- Die richtige Vorgehensweise nicht kennen
- Veränderung
- Keine ausreichenden MS-Office-Kenntnisse
- Mangelhaftes Bewerbungs-Know-How